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Druckerkauf: Online oder beim Fachhändler vor Ort? Oder wie Oetken&Scholz wirklich beeindrucken.

Mo 21 Oktober 2013 by Andreas Hüwel

Der Alte

Der alte (sehr alte) Drucker hatte sein Leben nahezu ausgehaucht, mit seinen Schlieren und Fehlern war er praktisch nur noch für unkritische und rein interne Drucke zu gebrauchen. Oder wenn ich ehrlich bin - eigentlich auch dafür nicht mehr… Die ganzen wichtigeren Drucke habe ich eh schon seit längerem jeweils ad hoc “outgesourct”.

Nachdem nun weitere herausgebröselte Plastikteile aus seinem Innenleben in meiner Handfläche liegen und demnächste wirklich ein paar Dokumente raus müssen ist es soweit: ein neuer Farblaser muss her.

Suchen und Finden

Paperwork

Nach eingehenderen Online-Recherchen, Vergleichen von Tests, Lesen von Nutzerberichten - (jaja ich bin so einer der seine Kaufentscheidung pseudo-rationalisieren tut) - stehe ich endlich kurz vor der Erlösung: Dem Kauf eines für mich halbwegs normal überdimensionierten Kyocera FS-CS5250DN.

Allerdings: Einige Berichte insbesondere auch bei Amazon haben immer wieder “Startprobleme” oder Eselsohren und ähnliches vermeldet. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass sich eigentlich fast alle negativen Bewertungen den kleinen Bruder FS-CS5150DN beziehen. Doch wer schaut schon genauer hin…? Einsenden / Umtauschen brachte dann zwar meist wieder relative Kundenzufriedenheit. Wobei zum einen der Kyocera Support anscheinend verlangt, dass man das 30kg Paket selber eintütet. Und zum anderen: Bis das Gerät dann wieder bei einem steht kann es offensichtlich immer wieder mal dauern.

Zusammengefasst klingt es für mich nach den üblichen Risiken des nach Massenumsatz optimierten Online-Handels und das damit einhergehende Retouren-Prozedere: Hat man Pech ist der Wirbel groß. Ansonsten gehört man zur eher schweigenden aber hoffentlich zufriedenen Masse.

Also anstatt nun sofort online zuzuschlagen und wie alle anderen zu hoffen, dass mein Drucker keine Retourenkutsche wird, mache ich dann doch den Vergleich mit den lokalen Fachhändlern. Kompetente Techniker und sprichwörtlicher “deutscher Service vor Ort“, wie in den guten alten Tagen - wollen doch mal sehn…

Eigentlich möchte ich meinen Blog werbefrei halten, aber besondere Leistung verdient einmal besondere Würdigung: Heute Vormittag hatte ich ein informatives und ermutigendes Gespräch mit Herrn Brühl, dem Vertriebsmitarbeiter des in Oldenburg ansässigen Kyocera Vertragspartners Oetken & Scholz Ihr Büro-Partner GmbH.

Am Telefon bestätigte er mir, dass der kleine Bruder FS-CS5150DN quasi Baugleich mit dem mittleren Modell FS-CS5250DN sei, aber mit seinen kleinen Tonereinheiten im Alltag doch schnell arg auf der Tasche liegen würde. Dazu gab er mir noch allerhand interessanter Informationen wie z.B., dass der große Bruder FS-CS5350DN noch das gute alte Druckwerk eingebaut habe. Dieses habe den Papierauswurf nach hinten raus und nicht nach vorne. Und diese Information hatte ich nirgendwo im Internet gelesen - Daraus formt sich mir sogleich ein eigentlich völlig unwichtiger aber wohl kaufmitentscheidender Nebengedanke (Naja - der Drucker als Möbel halt): “Also der große Bruder passt so eh nicht in meine alte Druckerecke des Büros. Mit dem Druckerrücken zur Wand unter einem Regalschrank käme ich ja kaum an die Ausdrucke ran …”

Insgesamt ist klar: Beratung und Marketing von Person zu Person funktioniert, auch via Telefon! Was für ein krasser Gegensatz zu den Bilder- / Bleiwüsten des Internets. Wenige Minuten am Telefon und fast alle nach meiner eigenen Recherche noch offen gebliebenen Fragen sind geklärt. Zu meinen zentralen Fragen, in wie weit ich von meinen Linux-Kisten aus auch alle entsprechenden Dinge machen könnte, konnte er (erwartungsgemäß) eher nicht viel helfen - außer dem pragmatischen Vorschlag:

Ich liefere Ihnen noch heute abend ein Ausstellungsstück nach Hause.”

Und bringe außerdem noch ein paar Papierproben in verschiedenen Stärken mit. Sie installieren in der Zwischenzeit die Linux-Treiber und dann richte ich Ihnen den Drucker soweit ein. Dann können Sie in aller Ruhe selbst herausfinden ob der Drucker ihren Erwartungen entspricht. Sobald Sie sich für das Gerät entschieden haben tauschen wir das dann gegen ein Neugerät.”

Gesagt, getan. Herr Brühl kommt pünktlich zur Vereinbarten Zeit in meine computerisierte Piratenhöhle, nach ein paar Knopfdrücken und Erklärungen steht der Drucker in meinem Subnetz bereit und erste Probedrücke zeigen: Ja, ich muss noch Ränder und weiteres für meine Linux-Kisten nachjustieren (es war recht einfach, dazu demnächste hier mehr). Aber Drucken tut er schon mal.

Dann gibt er mir noch ein paar Hinweise zu Einstellungen - Druckoptionen für Media-Typen: Drucken auf “groben” vs. “dicken” Papier, “Recycling Papier” usw. Für Druck auf dickerem Papier/Karton muss man dies auch einstellen, ansonsten löst sich der Toner wieder ab. Die Druckwalze ist bei Einstellung “dick” nämlich langsamer und heizt mehr, damit die Wärmemenge auch für das dickere Papier reicht.

Von wegen “Servicewüste Deutschland”: Ein Zwischenfazit

Da habe ich noch am selben Tag heute ein Probegerät für eine Woche bereitstehen. Das kann ich nun auf Herz und Nieren testen. Wenn es meine Erwartungen erfüllt, dann liefern Oetken&Scholz mir das neue Gerät auch noch frei Haus - wieder bis ins Büro. Für nur wenige Ocken mehr als im billigsten online-Angebot. Und wenn was sein sollte, hab ich die Herren von der Technik vor Ort und muss da keine 30kg Pakete selber wuchten und einschicken.

Ausserdem hat er mir meinen Alten samt Resttoner mitgenommen, um ihn fachgerecht zu entsorgen. Mal ehrlich: Was will man mehr?

Ich denke das alles muss mal lobend erwähnt und allen kaufrauschigen Druckerkäufern ans Herz gelegt werden: Online ist nicht immer die beste Wahl. Bei Zeiten kann ich dann ja einen weiteren Zwischenbericht über den Drucker selbst geben…

Keep your brain on! Meanwhile I have some paperwork to do! Yeah!


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